Perseidenbeobachtung

Am Freitag, den 12. August 2016 findet wieder die Perseidenbeobachtung statt. Dazu sind Sie recht herzlich eingeladen. Ab 19:00 Uhr beobachten wir gemeinsam dieses Naturschauspiel auf dem Gelände der Sternwarte Bad Kreuznach.

Bitte denken Sie an einen bequemen Stuhl und an warme Kleidung, denn im August können die Abende schon recht kühl sein.


Nachfolgend einige Informationen:

Die Perseiden

(Tränen des Laurentius) sind ein jährlich in der ersten Augusthälfte wiederkehrender Meteorstrom, der in den Tagen um den 12. August ein deutliches Maximum an Sternschnuppen aufweist.

Der scheinbare Ursprung dieses Stroms, der Radiant, liegt im namensgebenden Sternbild Perseus.

Das Sternbild Perseus kann am Nachthimmel folgendermaßen gefunden werden: von der fünf Mal verlängerten Hinterachse des Großen Wagens über den Polarstern bis zur Kassiopeia (Himmels-W) und dann im rechten Winkel nach rechts, auf etwa halbem Weg zur Capella im Fuhrmann.

Die Perseiden bestehen aus den Auflösungsprodukten des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Die Erde kreuzt auf ihrer Bahn immer um den 12. August die Staubspur, die dieser Komet im All hinterlassen hat. Die Staubteilchen treffen dabei mit hoher Geschwindigkeit auf die Atmosphäre und bringen die Luftmoleküle zum Leuchten. Die Sternschnuppe ist daher nicht das verglühende Staubkorn selbst, sondern wird durch das Rekombinationsleuchten der ionisierten Luft sichtbar.

Der gesamte Aktivitätszeitraum der Perseiden erstreckt sich vom 17. Juli bis zum 24. August. Die Zahl der Meteore wird immer dann größer, wenn die Erde auf ihrer Umlaufbahn der früheren Bahn des Kometen besonders nahe kommt, wie es 1992 der Fall war. Dann erreicht der Meteorschauer ein Maximum von zirka 110 Meteoren pro Stunde unter Idealbedingungen (ZHR).

Geschichte

Die erste überlieferte Beobachtung der Perseiden fand vor etwa zwei Jahrtausenden in China statt. Danach gibt es Berichte aus Japan und Korea. In Europa stammt die erste bekannte Beobachtung aus dem Jahr 811.

Da das Erscheinen der Perseiden mit dem Fest des Märtyrers Laurentius am 10. August) zusammenfällt, der im Jahre 258 das Martyrium auf einem glühenden Rost erlitt, werden sie im Volksmund auch Laurentiustränen oder Tränen des Laurentius genannt. Kurz vor seinem Tod soll Laurentius der Legende nach seinem Widersacher, dem römischen Kaiser Valerian, die folgenden Worte gesagt haben: „Du armer Mensch, mir ist dieses Feuer eine Kühle, dir aber bringt es ewige Pein.“

Sichtbarkeit

Weil der Perseus zur Zeit des Maximus der Perseiden um etwa 06 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) kulminiert (er steht dann fast exakt im Zenit, es wird aber in den gemäßigten Breiten um 5 in der Früh schon hell), liegt die beste Beobachtungszeit zwischen etwa 02:00 und 04:00 (Kassiopeia im Zenit, Perseus gegen Osten daneben) – dann sind fast alle Perseiden am Himmel zu sehen, und der sichtbare Nachthimmel ist auch der, der in Bewegungsrichtung der Erde liegt (also die Stoßfront in den Perseidenschwarm bildet). Auch in den Tagen davor und danach sind nach Mitternacht meist viele Perseiden-Schnuppen zu sehen.

Weil die Zeit und Intensität des Optimums des Stroms so günstig mit der Zenitlage des Radianten zusammenfällt, gehören die Perseiden mit zu den eindrucksvollsten Schnuppenschwärmen, und haben in der Geschichte einige Ausnahmeereignisse hervorgebracht.

Aktuell

Die Perseiden im Jahr 2013 haben nach aktuellen Berechnungen ihr Maximum am 12. August gegen etwa 23 Uhr MESZ. Zu diesem Zeitpunkt erreichen die Perseiden in der Spitze eine ZHR von etwa 100 Meteoren pro Stunde. In den vergangenen Jahren wurde häufig in den Stunden nach dem Maximum kurzfristige Anstiege der Aktivität beobachtet.

Beste Beobachtungszeit ist in Mitteleuropa die Nacht vom 12. August auf den 13. August. Das Mondlicht stört lediglich in den frühen Abendstunden.

nach Wikipedia.

109P/Swift-Tuttle

Eigenschaften des Orbits

Orbittypkurzperiodisch
Numerische Exzentrizität0,963
Perihel0,960 AE
Aphel51,225 AE
Große Halbachse26,092 AE
Siderische Umlaufzeit133a 103d
Neigung der Bahnebene113,454°
Periheldurchgang11. Dezember 1992
Bahngeschwindigkeit im Perihel42,59 km/s

Physikalische Eigenschaften des Kerns

Durchmesser31,2 km

Geschichte

EntdeckerL. Swift, H. P. Tuttle
Datum der Entdeckung16. Juli 1862
Ältere Bezeichnung1862 III, 1992t

Swift-Tuttle (offizielle Bezeichnung 109P/Swift-Tuttle) ist ein kurzperiodischer Komet, der am 16. Juli 1862 von Lewis A. Swift und am 19. Juli 1862 von Horace Parnell Tuttle unabhängig voneinander entdeckt wurde.

Der Komet läuft in rund 133 Jahren auf einer elliptischen Umlaufbahn zwischen 0,96 (Perihel) und 51,23 (Aphel) astronomischen Einheiten um die Sonne, die Bahnexzentrizität beträgt 0,963. Die Bahn ist rund 67° gegen die Ekliptik geneigt, da sich der Komet aber retrograd (rückläufig) um die Sonne bewegt, wird seine Bahnneigung mit 113° angegeben. Seine Perihelgeschwindigkeit beträgt rund 153.000 km/h.

Geschichte

Bei seiner Wiederkehr im Jahr 1862 näherte sich der Komet bis auf 0,34 AE an die Erde. Er erreichte eine scheinbare Helligkeit von bis zu 2 mag, und sein Schweif eine Länge von bis zu 30°.

Eine Bahnbestimmung aus den Beobachtungen von 1862 ergab eine Umlaufszeit von 120 Jahren, sodass die Wiederkehr des Kometen zunächst für das Jahr 1981 erwartet wurde. Der Komet konnte aber nicht aufgefunden werden. Unter der Annahme, dass der Komet Kegler von 1737 (C/1737 N1) eine frühere Erscheinung von Swift-Tuttle war, sagte der US-Astronom Brian Marsden seine Wiederkehr für 1992 voraus. Tatsächlich konnte Swift-Tuttle am 26. September 1992 von dem japanischen Amateurastronomen Tsuruhiko Kiuchi wieder aufgefunden werden. Da der Komet bei dieser Wiederkehr der Erde nie näher als 1,16 AE kam, erreichte er nur eine maximale scheinbare Helligkeit von 5 mag.

Der Komet Swift-Tuttle kann der Erde aber auch sehr nahe kommen, selbst eine Kollision mit der Erde kann über längere Zeiträume hinweg nicht ausgeschlossen werden. Bei der nächsten, für das Jahr 2126 erwarteten Wiederkehr des Kometen, besteht aber keine Gefahr, da sich der Komet nicht näher als etwa 0,15 AE (rund 25 Millionen Kilometer) annähern wird.

Auch die von chinesischen Astronomen beschriebenen, großen Kometen der Jahren 69 v. Chr. und 188 n. Chr. konnten mit Erscheinungen des Kometen Swift-Tuttle identifiziert werden.

nach Wikipedia